Themen

Spiritueller Machtmissbrauch

Als Weltanschauungsbeauftragter wurde ich von Anfang an mit Fällen „geistlichen Missbrauchs“ konfrontiert: Betroffene bitten um Unterstützung, benötigen Hilfe zur Einordnung und seelsorgerische Beratung, weil ihr Glaube fragwürdig wird und das bisherige Leben (Alltag, Partnerschaft, Sexualität, Erziehung, Berufsleben) ins Wanken gerät. Für die Deutsche Bischofskonferenz habe ich an der Arbeitshilfe „Missbrauch geistlicher Autorität. Zum Umgang mit Geistlichem Missbrauch“ (AH 338, Mai 2023) mitgewirkt. Eine fachliche Einführung mit weiteren Informationen, Checklisten und Literatur zum Thema finden Sie unter https://www.heilige-macht.de .

Sexueller Missbrauch – sexualisierte Gewalt

In der Beratungspraxis werden Erfahrungen von übergriffigem Verhalten und sexualisierter Gewalt regelmäßig berichtet. Zurückliegende Ereignisse prägen einen Menschen ein Leben lang. Ein unbeschwerter Umgang mit der eigenen Körperlichkeit ist oft nicht möglich und Bedürfnisse nach Nähe und sexueller Befriedigung können nicht verwirklicht werden.
Betroffene von häuslicher Gewalt oder von (sexualisierten) Übergriffen biete ich einen geschützten Raum, um offen über das Erlittene zu sprechen und die weiteren Schritte zu planen. Ich begleite bei der Aufarbeitung und unterstütze die Aktivierung (neuer) Ressourcen zur Stärkung der Beziehungsfähigkeit. 

Prävention – Intervention

Als externer Präventions- und Interventionsbeauftragter unterstütze ich Verantwortliche und Mitarbeiter bei der Vorbeugung von sexualisierter Gewalt und Übergriffen jeglicher Art. Zusammen mit den Verantwortlichen entwickle ich Schutzkonzepte abgestimmt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Einrichtung und schule die Mitarbeiter:innen. Den internen Präventionsbeauftragten sowie den Leitungsgremien stehe ich bei allen Entscheidungen zur Seite, die sich z.B. nach einem Missbrauch ergeben (Kontakt zur Polizei, Gefährdungsanalyse, Beachtung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz, Wiedereingliederung).

Konflikte aufgrund religiöser oder kultureller Unterschiede

Viele Menschen begreifen sich heute als „religiös unmusikalisch“. Dennoch haben religiös-weltanschauliche Einstellungen sowie kulturelle Prägungen einen maßgeblichen Einfluss auf das Denken und Handeln. Die Eigenheiten und Unterschiede aufzudecken und zu reflektieren ist ein wichtiger Beitrag für ein friedlicheres Miteinander.

Mit Verschwörungserzählungen umgehen lernen

„Richtig“ und „Falsch“ verwischen immer mehr. „Fakten“ werden angezweifelt und wissenschaftliche Erkenntnisse geraten immer stärker unter Rechtfertigungsdruck. Mit der Rede von „alternativen Fakten“ und den gesellschaftlichen wie politischen Entwicklungen wird die Verständigung untereinander immer schwieriger. Konflikte in Teams, zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern eskalieren immer häufiger, weil man in grundlegenden Sichtweisen nicht mehr zusammenkommt. Nicht alles kann man rechtlich regeln. Eine gute Unternehmenskultur lebt von Verbindlichkeit und Konzilianz (man könnte auch altmodisch von „Wohlwollen“ sprechen). Identifikation von Konflikten aufgrund unterschiedlicher Weltanschauungen und einen Umgang mit Verschwörungstheorien lernen ist eine Herausforderung, die immer größere Relevanz gewinnt.

Arbeit mit Ritualen – Entwicklung von Ritualen

Wichtige Lebensabschnitte und bedeutsame gesellschaftliche Ereignisse werden durch Zeichen und Rituale zu unvergesslichen Momenten. Das Brauchtum kennt viele Symbole und Traditionen, die wir oft unbewusst verwenden. Sie geben uns ein Gefühl von Beheimatung, machen Sinn greifbar und wirken tiefgreifend psychisch-emotional. Nicht nur Kinder brauchen Rituale, auch Erwachsene können von der Rhythmisierung des Alltages wie des ganzen Lebens profitieren. Wiederkehrende Handlungen helfen bei der Strukturierung, heben Wichtiges hervor und können Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.

Auch in der Beratung und Begleitung von Menschen in Krisenzeiten und vor wichtigen Entscheidungen können Rituale helfen, Ängste, Unsicherheiten und Wünsche greifbarer zu machen und Ressourcen zu wecken.